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Grillo Theater - backstage

Führung durch das Grillo Theater (von Klaus Berger - 17.02.2019)


Mit viel Leidenschaft und Humor haben die Schauspielerin Ines Krug und der Bühnenmeister Kalle Spies, der bereits auf eine über 35-jährige Tätigkeit im Grillo-Theater, zurückblicken kann, die interessierten Freunde des Lions Club Dorsten-Hanse treppauf- und treppab von dem in den Kellerräumen befindlichen Theatergraben (Unterbühne) bis hinauf auf das Dach und auch dem unter dem Dach gelegenen Rollenboden durch das Essener Schauspielhaus geführt.

Im Zuge der im Zuschauerraum erfolgten Einführung, bei der die Teilnehmer zunächst nur einen Blick auf die Vorbühne des Hauses hatten, erfuhren diese nicht nur, dass das Schauspiel, wie auch die Philharmonie Essen und das Aalto Theater zum TUP (Theater und Philharmonie) gehört, sondern auch das älteste Schauspielhaus im Ruhrgebiet ist. Mit der vom Theater erreichten 80%-igen Auslastung gehört es zu den führenden Häusern seiner Art in Deutschland.

Nach der Begrüßung und Einführung durch die beiden Theaterleute gelangten die Teilnehmer zu Beginn des Rundganges auf die Hauptbühne und bekamen dort Einblicke in die Bühnentechnik. Als zentrale Leitstelle der Bühnenaktivitäten dient eine auf der Bühne im für den Zuschauer nicht sichtbaren Bereich angeordnete Schaltstelle, von der der dort tätige Inspizient nicht nur den Darstellern die Hinweise für deren anstehende Bühnenauftritte gibt, sondern von der auch der gesamte Bühnenbereich videoüberwacht wird. Die Lichttechniker erhalten von dem Inspizienten ihre Order, wann zeitgenau die passende Bühnenbeleuchtung wie zu schalten ist. Weiterhin können von diesem Arbeitsplatz alle erforderlichen Theatermitarbeitern direkt angesprochen werden, die ihre Rückmeldung dann auch sofort quittieren können.

Die im Wesentlichen elektrische, zum Teil aber auch noch manuell betätigte Technik der am Rollenboden aufgehangenen Kulissen aber auch der 23 Tonnen schweren Drehbühne mit ihren darin vorhandenen Einrichtungen wurden den Anwesenden auf der Hauptbühne und auch im unteren Bühnenbereich erläutert. Hierbei konnten alle Interessierten mittels der partiellen Bühnenabsenkungseinrichtung einmal von der Hauptbühne in den Bühnenunterbereich fahren.

Mit Erläuterungen zu den für das Haus bestehenden Sicherheitsvorschriften und auch deren regelmäßige Erprobung, verwies der für all diese Dinge verantwortliche Bühnenmeister darauf, dass es nirgends einen sichereren Ort für einen Abendaufenthalt als den im Theater gibt. Gleichwohl führte Kalle Spies an einem real in dem Theater eingetretenen Unfall aber auch aus, dass die beste Sicherheitsvorschrift nichts nutzt, wenn die Macht der Kräfte den Verstand um ein Vielfaches überragt. Im konkreten Fall hatte sich ein Bekleidungsstück unter einer Leiter verklemmt. Anstatt diese Textilie einfach unter der Leiter wieder hervorzuziehen, entfaltete ein als Statist eingesetzter Bodybuilder all seine Kraft und hob die mit mehreren Personen belagerte Leiter kurzerhand an, wodurch die darauf hockenden Darsteller allesamt zu Boden stürzten. Seither gehören Bodybuilder nicht mehr zu den bevorzugten Statisten eines von dem Bühnenmeisters betreuten Theaterensembles.

Die Schauspielerin Ines Krug gewährte den Besuchern im Rahmen des Rundganges einen Einblick in ihre nur wenige Quadratmeter große Garderobe, zu der sie jedoch erläuterte, dass dies wohl die kleinste im ganzen Hause sei. An einem dort für eine als Elisabeth Stuart agierende Darstellerin auf einer Kleiderpuppe bereit gestelltem Gewand erläuterte die Künstlerin, dass die Herstellung einer solchen Garderobe einschließlich der zugehörigen Utensilien (Unterkleider, Schleifen etc.) insgesamt einen Arbeitsaufwand von ca. 270 Stunden in Anspruch nimmt und einen Materialbedarf von ca. 1.000 € erfordert. Die für das gezeigte Gewand angefallenen Gesamtkosten bezifferte Frau Krug mit ca. 7.000,00 €.

Nach dem Garderobenbereich wurden die Besucher in einen der drei Probebühnenräume des Hauses geführt. Hier studieren die Schauspieler vor einer provisorischen Kulisse realitätsnah die Darstellungen ein, die nicht den vollständigen Bühnenumfang erfordern.

Von dem Probebühnenraum begaben sich die Teilnehmer dann zunächst auf das Außendach des Hauses, von dem sie bei dem sonnigen Wetter des Tages das Theaterumfeld von oben genießen durften, bevor sie dann schließlich über eine weitere zu erklimmende Treppe in das Dachgewölbe des Theaters gelangten. Hier konnten die Besucher die für die Bühnenkulissen notwendige Seil- und Rollentechnik, die dem Raum auch den Namen Rollenboden verleiht, in Augenschein nehmen.

Nach dem den Rundgang beendenden Abstieg versammelte sich die Gruppe dann wieder auf der Hauptbühne, auf der die nach der Backstage-Führung von den Wissbegierigen angestoßene Frage und Informationsrunde sicherlich noch lang angehaltene hätte, wenn nicht Klaus Berger diese vor dem Hintergrund des in der Nachbarschaft für die Lions-Freunde gedeckten Tisches hätte abbrechen müssen.

Der Präsident bedankte sich bei der Schauspielerin Ines Krug und dem Bühnenmeister Kalle Spies für ihre ausführliche und informative, vor allem aber auch humoristisch dargebotene Theaterführung mit einem Lions-Wein-Präsent. Gleichzeitig sicherte er zu, dass wohl ein Großteil der Teilnehmergruppe die von den beiden so schmackhaft und intensiv ans Herz gelegte Vorstellung

„Cash - Und ewig rauschen die Gelder“

sicherlich bald besuchen wird.

Danach verabschiedeten sich die Lions-Freunde von Ihren Führern und begaben sich in das in Sichtweite des Theaters gelegene Restaurant „Pfefferkorn“, in dem die Club-Activity dann nach einem schmackhaften Essen mit abschließendem Kaffee, Cappuccino oder aber auch Espresso beendet wurde.

Grillo Theater - backstage Teil 1

Ines Krug & Kalle Spies

Zuschauerraum mit Gästen

Zuschauerraum mit Gästen

Zuschauerraum mit Vorbühne

Hauptbühne

Hauptbühne mit Blick nach oben

Hauptbühne mit Blick nach links

Hauptbühne hinterer Bereich

Bühnelift (Blick nach oben)

Inspizientenpult

Probebühne

Probebühne

Probebühne

Ines Krug & Kalle Spies

Auf dem Theaterdach

Top of Grillo

Rollenboden