Archiv - Aktivities des Lionsclubs Dorsten-Hanse

Reformation und Konfessionalisierung in Dorsten

Vortrag von Jochen Schräjahr - 500 Jahre Reformation (von Jochen Schräjahr - 16.02.2017)


Bei der Betrachtung der Geschichte der Reformation in Dorsten muss man vom Stadtgebiet nach der Gebietsreform von 1975 ausgehen.

Im 16. Jahrhundert untersteht dieses Gebiet drei verschiedenen Herrschaften.
Der Norden Dorstens, die Herrlichkeit Lembeck, gehörte zum Fürstbistum Münster, die eigentlichen Bestimmungen aber trafen die Herren von Westerholt auf Lembeck. Da sie die Geistlichen in den Gemeinden Rhade, Lembeck, Wulfen, Holsterhausen, sowie Erle und Altschermbeck vorschlagen und damit auch bestimmen konnten, wurden die Einwohner wie ihre Herrschaft calvinistisch.

„Dorsten Zentral“, wie das Vest, gehörten zum Erzbistum und Kurfürstentum Köln. Dorsten blieb katholisch, trotz mehrerer Belagerungen des zum Calvinismus übergetretenen Erzbischofs und Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg. Im Vest und im gewissen Sinne auch in Recklinghausen war man protestantisch ausgerichtet.

Die Hardt und Östrich gehörten zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg, dem mächtigsten politischen Faktor im Nordwesten des Reiches. Hier bestimmte der Herzog, der eine innere Reform der Kirche anstrebte, ohne sie von Rom zu trennen. 1609 starb das Herzogsgeschlecht aus. Durch Erbteilung kamen die Hardt und Östrich an Brandenburg, das sich später Preußen nannte. Damit wurde in Berlin bestimmt, was im jetzigen Südwesten Dorstens zu geschehen hatte.

Dadurch, dass die Wittelsbacher Ernst von Bayern und Ferdinand von Bayern Kurfürsten und Erzbischöfe von Köln und Fürstbischöfe von Münster wurden, setzten sie durch, mit wesentlicher Hilfe der Franziskaner, dass das Vest und die Herrlichkeit Lembeck rekatholisiert wurden.

Der Präsident bedankte sich bei dem Vortragenden, uns diesen Teil der Geschichte von Dorsten im 500. Reformationsjahr näher gebracht zu haben.

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