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We serve - und wir hinterlassen unsere Spuren in Dorsten...

Geschichtsstationen nun digital und per Fuß- und Radtouren erreichbar

Artikel in der Dorstener Zeitung vom 29. Juli 2019 (von DZ Michael Klein - 30.07.2020)


Viele Arbeitsstunden stecken in seinem Projekt. „Meistens, wenn meine Frau geschlafen hat“, erzählt Peter
Günther. Er ist der Web-Beauftragte gleich zweier Vereine, die sich um die Dorstener Geschichtsstationen
verdient machen. Und hat die 43 Tafeln nun in die digitale Welt geführt - und sie mit virtuellen Rad- und
Fußwegen miteinander verknüpft.

„Eigentlich sind Geschichtstafeln auf Glasplatten gedruckt und nicht änderbar“, sagt Peter Günther. Eigentlich.
Im Internet hingegen kann man die Informationen um schriftliches Material anreichern, um neue Entwicklungen
an den Standorten ergänzen, kann Geschichten erzählen, kann historische und aktuelle Fotos verlinken. All das
hat Peter Günther im Laufe der vergangenen Monate getan - jetzt funktioniert technisch alles.

An jeder Geschichtsstation an ihrem jeweiligen Standort ist ein QR-Code angebracht, der mit der Station im
Internet auf den Seiten des Vereins für Orts- und Heimatkunde (www.voh-dorsten.de) und des Lions Clubs
Dorsten-Hanse (www.lions-dorsten-hanse.de) verlinkt ist. „Die Seiten sind jetzt so gestaltet, dass sie sich
automatisch auf die Bildschirmbreite der Computer, Tablets und Handys einstellen“, betont Peter Günther. „Die
Lesbarkeit bleibt so immer erhalten.“

Vor allem für touristische Zwecke eröffnen sich durch die QR-Codes neue Möglichkeiten. Vor allem
Wohnmobilisten, die den beliebten Stellplatz an der Eissporthalle besuchen und bei ihren Kurzaufenthalten
auch Dorsten kennenlernen wollen, sollen davon profitieren.

Wer die QR-Codes mit seinem Handy scannt, bekommt drei historische Stadtrundgänge für die Altstadt und
vier verschiedene Radrouten zur Erkundung der Ortsteile von Dorsten angezeigt. „Wer zu Fuß unterwegs ist,
bekommt so die 18 Geschichtsstationen in der Innenstadt zu sehen. Wer mit dem Rad fährt, die 25 Tafeln in den
Außenbereichen.“

Gästeführerin Petra Eißing von der Stadtinfo hat drei Themen zusammengestellt, auf deren Spuren man die
Altstadt von Dorsten erwandern kann: Historie der Religionen, mittelalterliche Stadtbefestigung, Neuere
Geschichte.

Die vier Radrouten hat Peter Günther selbst erarbeitet. Sie sind als Themen-Rundrouten zwischen 11 und 29
Kilometer angelegt. Im Internet gibt es die jeweiligen Karten mit den Streckenführungen, „und sie sind für
Routenplaner-Apps downloadbar“, so der Web-Master. Die Radrouten, die immer mehrere Geschichts
Geschichtsstationen miteinander verbinden, können von verschiedenen Bahnhöfen innerhalb des Stadtgebiets
oder von Parkplätzen gestartet werden.

Themen gibt es: Radtour zu den neuen Ortsteilen ab 1975 (Wulfen, Lembeck, Rhade, Deuten), Radtour durch
Altendorf-Ulfkotte und Feldmark (mit Schleuse und Segelflugplatz), Tour durch die Hardt und Östrich und eine
Strecke durch Hervest und Holsterhausen.

Letztere Strecke hat unlängst den Praxis-Test bestanden. Dr. Thomas Grund, neuer Präsident des Lions Clubs
Dorsten-Hanse, lud die Mitglieder zu ebendieser Rundfahrt ein. „Dabei besichtigten wir auch die
Geschichtstafel zu den Zwangsarbeitern auf dem Russenfriedhof, das löste eine Menge Betroffenheit aus“, sagt
Peter Günther. „Dieser Ort war den meisten nicht bekannt.“

Auch Dorstener lernen von dem Angebot also noch eine ganze Menge Neues. Da viele Wohnmobilisten aus dem
Ausland kommen, sind die Infos über die Geschichtsstationen nun mehrsprachig. Vor allem drei Übersetzer
waren aktiv: Dr. Johan Arie Eykelhoff (Niederländisch), Rolf-Helmut Michalek (Französisch) und Dr. Lyn Heiming
(Englisch). Englisch (44 Prozent) und Polnisch (fünf Prozent) sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Deswegen sucht Peter Günther noch immer einen Mitbürger, der idealerweise polnischer Muttersprachler ist
und sich für die Dorstener Geschichte interessiert. „Er sollte die Übersetzungsarbeit wie alle Beteiligten als
Ehrenamt verstehen und auch mit einer Computer-App umgehen können, um die Texte direkt in einer
Datenbank zu erfassen.“

Die erste Dorstener Geschichtsstation wurde im Jahre 2001 eingeweiht. Seitdem sind 42 weitere
hinzugekommen. In diesem Jahr sollten eigentlich die Nummern 44 und 45 eingeweiht werden. „Doch die
Coronakrise hat dies verhindert, weswegen sie noch sicher verpackt in einer Garage stehen“, sagt Peter
Günther.

Anlässlich des 75. Gedenktages an die Zerstörung Dorstens sollte dabei auch die Geschichtsstation St.
Matthäus in Wulfen eingeweiht werden, da die Kirche an diesem Tag ebenfalls zerstört wurde. Die Eröffnung ist
jetzt für den 26. September (Samstag) vorgesehen, und zwar nach dem Festgottesdienst zum Auftakt des
Patronatsfest.

Am 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) ist am Platz der Deutschen Einheit die Einweihung der
Geschichtsstation „Städtepartnerschaften“ geplant – die eigentlich für den 22. März vorgesehen war, mit
Vertretern der acht Dorstener Partnerstädte. Da der persönliche Austausch wegen der Coronakrise kaum
möglich sein wird, wird die Feier als grenzüberschreitende Videokonferenz stattfinden.

Und in 2021 ist schwerpunktmäßig Hervest an der Reihe. Dann bekommt der Holzplatz (früher
Bahnhofsgebäude/jetzt Freikirchliche Gemeinde, früher Postamt/jetzt Moschee) eine Geschichtsstation. Und
die vor acht Jahren wegen der Bauarbeiten abgebaute Tafel zum Thema „Ruhrgas“ wird aktualisiert aufgebaut -
mit QR-Code versehen und hoffentlich in polnischer Sprache verfügbar.

Geschichtsstationen digital

Die Touren sind ausfühlich beschrieben, mit Karten und downloadfähiger Straßenführung versehen.

Auf einer Radtour wurde eine Route auf Praxixtauglichkeit überprüft. Baldur - Jochen Schräjahr

Peter Günther hat für der Lions Club und den VOH die digitalen Geschichtsstationen entwickelt.

Die Stationen sind in niederländischer, französischer, englischer und bald in polnischer Sprache.