Dorsten. „Essen auf Rädern“ ist bekannt. Doch in Dorsten hieß es jetzt: „Musik auf Rädern“. Die Bewohner mehrerer Seniorenzentren durften bei diesem schönen Projekt in Erinnerungen schwelgen.
Essen auf Rädern“ - das ist für viele ältere Menschen ein bewährtes, willkommenes und beliebtes Service-Angebot. „Musik auf Rädern“ hingegen muss sich erst einmal herumsprechen. Doch dass dieses Projekt ebenfalls eine Menge Genuss verspricht, davon konnten sich am ersten Advents-Wochenende mehr als 100 Bewohner in vier Dorstener Seniorenheimen überzeugen.
Verantwortlich dafür war der Lions Club Dorsten-Hanse, dessen Kulturexperte Franz-Josef Stevens bereits im Vorjahr zwei Trompeter der Folkwang-Hochschule Essen zu „Balkonkonzerten“ in mehrere Seniorenheime eingeladen hatte.
Diesmal waren es die beiden Musikerinnen Barbara Keller und Cornelia Klären, die eine kleine „Tournee“ durch die Seniorenheime „Bellini“, St. Anna, Im Werth und St. Laurentius absolvierten.
Beide gehören zum Netzwerk „Musik auf Rädern“, das aus einem Team von qualifizierten Musiktherapeuten besteht, bundesweit tätig ist und Musik in Kindergärten, Schulen, Kliniken, Rehabilitationszentren, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Alten- und Pflegeheime bringt.
Die beiden Münsteranerinnen wissen, wie sehr Musik bei Senioren dazu beiträgt, die eigene Vergangenheit in Erinnerung zu rufen, ein Gefühl der Geborgenheit zu stärken und ein Stück Lebensqualität zu erzielen. Und brachten dafür Instrumente wie Akkordeon, Gitarre, Piano, Geige, Glocken und Rasseln mit für ihr adventliches und weihnachtliches Musik-Programm aus verschiedenen Ländern. Musik zum Zuhören und Mitsingen, besser; zum Mitsummen. Mehr war wegen der aktuellen Corona-Lage nämlich nicht erlaubt.
Auf Sicherheit größten Wert gelegt
„Denn auf Sicherheit wurde größten Wert gelegt“, erklärte Peter Günther, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Lions Clubs Dorsten-Hanse zuständig ist. „Die Auflagen für 2G plus wurden kontrolliert, die Wohnbereiche bei den großen Einrichtung durften nur getrennt teilnehmen.“
Zur Finanzierung trugen der Spendenverein „Dorsten dank(t) dir“, der Lions Club Dorsten-Hanse und die Einrichtungen selbst mit einem kleinen Eigenanteil bei.
„Eine Wiederholung eines solchen Musik-Projekts im nächsten Jahr ist nicht ausgeschlossen“, sagt Peter Günther, der mit Franz-Josef Stevens und dem derzeitigen Club-Vorsitzenden Hans-Günter Portmann an beiden Tagen als „Roadie“ Aufbauhilfe für die Musikerinnen leistete und sich nach den vier Konzerten sehr gerührt zeigte. „Man merkte, welch starke Erinnerungen die Weihnachtsklassiker bei den Senioren hervorriefen“, sagt er. „Da sind so einige Tränen geflossen.“
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